Die norwegische Sängerin Maria Mena ist eine ganz lustige Person. Davon konnte ich mich nicht nur in unzähligen Interviews mit Presse und TV überzeugen, auch bei ihren fabelhaften Konzerten sprüht der Frohsinn über. Ich erinnere mich noch ganz gut, es war im Herbst 2007: Maria gab in der Wiener Szene ihr letztes Konzert nach einer längeren Europatour und zur Feier des Tages wollte sie ihren Tourmanager bei dem Titel "Boy Toy" mit einem Lapdance erfreuen. Der saß dann auf einem Schreibtischsessel auf der Bühne, sichtlich war ihm dabei unwohl. Die Freude war auf der Seite von uns Fans, die dieses musikalische Spektakel genossen. Hier eines meiner persönlich aufgenommenen Videos vom Song "I'm In Love Again"
Seit diesem Abend durfte ich die zierliche Sängerin mit der riesigen Stimme noch zweimal live erleben. Jedesmal ein wahrer Genuss. Nicht nur die Lieder auch die G'schichterln dazwischen, die man der lustigen Person gerne abnimmt. (Ich möcht nur die mit dem Freund und dem Kebab erwähnen! ;-)
Umso mehr Maria eine so lustige Person ist umso mehr verwundert es mich, dass sie in letzter Zeit so schwermütige Lieder schreibt und singt. Schon auf ihrem vorigen Album 'Cause & Effect' gab es da deutliche Anzeichen. Eben der Titeltrack, aber auch die Songs Eyesore und Self-Fulfilling Prophecy schlugen diese Richtung ein.
Nun hat Maria Mena vorige Woche ihr fünftes Album mit dem Titel 'Viktoria' auf den Markt gebracht und siehe da alle Songs darauf gehen komplett in diese schwermütige, der jetzigen Jahreszeit angepasste, Stimmung.
Bei WDR 2 in Köln hat sie vor wenigen Tagen ihr neues Album Viktoria nicht nur vorgestellt, sie hat auch ein fulminantes Radiokonzert vor geladene Gäste gegeben. Die Webseite des Radiosenders schreibt zu Album und Titeltrack wie folgt:
... Mit dessen gleichnamigen Titelsong, der von Menas zweitem Vornamen herrührt, leitete sie den Abend nicht nur ein, sondern stellte auch die neue Maria vor: ruhiger und reifer. Augenzwinkernd erklärte sie die Hintergründe zu dieser Reflektion über das eigene Erwachsenwerden. Die Texte, die sie seit ihrem elften Lebensjahr schreibt, stehen bei Maria Mena im Vordergrund. Ihre Songs entwickelt sie meist in melancholischen Stimmungen, verarbeitet so ihre seelischen Prozesse. Sie sei aber kein trauriger Mensch.
In Deutschland wird sie ihr neues Album im nächsten Frühjahr auch live vorstellen. Für Österreich und Wien gibt es leider noch keine Termine. Komm zu uns Maria, wir wollen dich wieder lachen sehen!
2001 veröffentlichte Rebekka Bakken ihr Debütalbum mit dem Titel "The Art Of How To Fall" und wurde später in einem Atemzug mit modernen Jazzsängerinnen wie z.B. Norah Jones und Diana Krall genannt. Die norwegische Sängerin meint dazu in einem aktuellen Interview mit WELT-ONLINE: "Ich selbst habe mich nie als Jazzsängerin gesehen, den Stempel haben andere mir gegeben. An sich habe ich vom Jazz gar keine Ahnung."
In Sachen Auszeichnungen hat sie einiges vorzuweisen: 2003 erhielt Rebekka für ihre CD "Scattering Poems", die sie gemeinsam mit dem Julia Hülsmann Trio aufgenommen hat, die Auszeichnung German Jazz Award. 2007 folgte dann der Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie 'Nationales Jazz/Blues/Folk-Album' für "I Keep My Cool"
Geboren wurde Rebekka Bakken in Norwegen. Für geraume Zeit lebte sie in New York und später dann in Wien. Heute ist sie auf einer Pferdefarm in Schweden zuhause. Hier ein Video, wo Rebekka den österreichischen Sänger und Schauspieler Ludwig Hirsch covert:
Am 16. September ist nun Rebekkas aktuelles Studioalbum mit dem Titel "September" erschienen. Hier setzt die Songschreiberin fort, was sie 2009 mit "Morning Hours" begonnen hat. In einem Interview mit den OÖ-NACHRICHTEN meinte sie: "Ich habe auf sehr intuitive Art und Weise am gesamten Album gearbeitet und danach getrachtet, nicht zu viel nachzudenken. Erst später, als ich den Abstand hatte und mir selbst zuhören konnte, habe ich entdeckt, wie glücklich ich mich schätzen darf, dass meine Gefühle, die Texte und die Musik so gut zueinanderpassen." Hier ein aktuelles Video mit dem Titel "Same Kind"
Als Produzenten fürs Album konnte Rebekka den Kanadier Malcom Burns gewinnen, der zuvor schon mit Größen wie Bob Dylan und Emmylou Harris zusammengearbeitet hatte. Aber auch die Musiker mit denen sie gearbeitet hat, können sich sehen lassen Bill Dillon (Gitarre), Gail Ann Dorsey (Bass) und Bill Dobrow (Schlagzeug). Alles 'alte Haudegen' die schon mit Joni Mitchell, David Bowie, Gwen Stefani und Martha Wainwright kooperiert haben.
Auf JAZZECHO.de meinte sie: “Ich fühlte mich während der Aufnahmen so unglaublich frei, weil diese Musiker meine musikalische Welt wirklich gefühlt und zum Ausdruck gebracht haben”, schwärmt sie. “Für mich selbst ist das Unglaublichste an diesem Album vielleicht, dass ich darauf Klavier spiele. Damit hätte ich bestimmt nie gerechnet.”
Am 5. Dezember 2011 ist Rebekka Bakken für ein Konzert um 19:30 Uhr im Wiener Konzerthaus zu Gast. Einige Restkarten gibt es noch!
Anfang der 80iger Jahre lag Kim Wilde voll im Trend. Ihr erster Hit 'Kids In America' wurde bei den Radiostationen rauf und runter gespielt. Die Sängerin selbst war Gast in etlichen Musikshows. Es folgt weitere großartige Songs we 'Cambodia', 'View From A Bridge', 'Love Blond' und 'Keep Me Hangin' On'.
Irgendwann gegen Mitte der 80iger Jahre hat man sie dann aus den Augen und Ohren verloren. Das Internet weiß zwar, dass es noch lange so weiter ging, dass ist aber an den Medien hier (wie so Vieles) sang- und klanglos vorbei gegangen.
Später dann wurde die britische Musikerin dann eine erfolgreiche Gartengestalterin und gewann dafür auch 2005 Goldmedaille bei der Chelsea Flower Show. Es war wohl die deutsche Popsängerin Nena die sie für das Duett zu dem Song 'Anyplace, Anywhere, Anytime' ins Rampenlicht der Showbühne zurückholte.
Vergangenes Jahr feierte Kim Wilde ihr Solo-Comeback mit dem Album 'Come Out And Play' und ausgiebiger Tournee. Letzten Freitag hat sie nun ihr neues Album mit dem Titel 'Snapshots' herausgebracht. 14 Covers ihrer Lieblingslieder der späten 80iger und 90iger Jahre.
Auf ihrer offiziellen Homepage verrät sie: „Das war kein einfacher Prozess. Es gibt viele Songs, die man liebt, aber die einfach nicht zu deiner Stimmlage passen. Es ist also egal, ob du den Song liebst, manchmal sollte man den nicht singen. Das war auch ein bisschen schmerzhaft. Wir haben vieles ausprobiert und es war nicht so einfach, wie man denken könnte.“ Doch am Ende ist ein für sie unglaubliches Ergebnis dabei herausgekommen: „Ich habe in meinem Leben viele Alben aufgenommen. Und andere Künstler haben auch schon viele Coversong-Geschichten gemacht und ich dachte: 'Ja, vielleicht bin ich jetzt dran.' Ich bin 30 Jahre in der Musikindustrie, es ist mein 50. Geburtstag, also ist es irgendwie ein Geschenk an mich selbst.“
So findet man neben 'Inbetween Days' von The Cure, auch 'Get To France' von Mike Oldfield, 'Little Respect' von Erasure auch 'Wonderful Life' von Black auf dieser CD.
Hier sind Videos zu der bereits zuvor erschienen Doppel-A-Seite Single 'Sleeping Satellite / It's Alright':
Vor kurzem war Brooke Fraser aus Neuseeland in Wien um Promotionarbeit für ihr aktuelles Album "Flags" zu machen. Den beiden Medien "Die Presse" und "M My Entertainment-Magazine" stand sie Rede und Antwort. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Dinge:
Brooke Fraser erzählt, dass ihre Eltern kein bisschen musikalisch waren und das zuhause nie Musik gehört wurde. Erst viel später hatte sie James Taylor gehört und dass hat ihr so gefallen, dass sie vollkommen in die Welt von James Taylor, Joni Mitchell und Paul Simon eingetaucht ist. Später dann hat sie das auch ermutigt, eigene Lieder zu schreiben.
Dazu sagt sie: "…Songs zu schreiben, war immer etwas Natürliches für mich. Es ist meine Art, mich mit schwierigen oder auch schönen Erfahrungen des Lebens auseinanderzusetzen. Statt über irgendwelche Probleme zu sprechen, schreibe ich lieber ein Lied darüber. Ich fürchte, das klingt ein wenig nach Eigentherapie …"
Mit ihrem dritten Album "Flags" ist sie nun drauf und dran auch Europa zu erobern. Die Singleauskoppelung "Something In The Water" hat es immerhin in den österreichischen Charts auf Platz #10 geschafft!
Brooke Fraser meint, sie hätte mit "Flags" ihre Identität als Künstlerin gefunden. Durch die vielen Auftritte und Konzerte hätte sie gelernt sich künstlerisch klarer zu artikulieren. Auf dem aktuellen Werk hat sie versucht nicht nur autobiografische zu sein. Sie wollte auch mit ihren Liedern Geschichten erzählen. In diesem Zusammenhang nennt sie "Crows & Locusts" ein Song auf den sie besonders stolz ist. Er erzählt z. B. die Geschichte einer längst vergangenen Epoche.
Auf die Frage, was einen guten Song ausmacht antwortet sie: "… Ein Song sollte in jedem Fall eine Reaktion provozieren, Dabei ist egal, ob die gut oder schlecht ist. Ein Song muss etwas mit dir zu tun haben, er muss dich an einen anderen Ort transportieren."
Mit 19 Jahren spielte sie im Vorprogramm von niemand geringerem als David Bowie, dem sie dann auch leibhaftig begegnen durfte. Über dieses Zusammentreffen erzählt sie dann:
"… Beim Soundcheck vor dem Auftritt stellte ich mich mitten in den Saal, um die Akustik zu checken, als ich einen Windstoß spürte. Ich drehte mich um, und David stand vor mir (…) Er gab mir Feedback zu meinem Album und er meinte, er hätte bereits ein paar Interviews mit mir gegoogelt, und ich würde das sehr gut machen. Ich war überwältigt. Nach meinem Auftritt fand ich dann auch noch einen wunderbaren Blumenstrauss und einen Dankbrief in der Gaderobe."
Am 19. September 2011 gibt Brooke Fraser in der SZENE Wienihr erstes Österreichkonzert.
Die irische Sängerin Andrea Corr hat der britischen Onlineausgabe der Tageszeitung 'Daily Telegraph' ein Interview gegeben. Ich habe die interessantesten Passagen übersetzt und hier wiedergegeben:
… Eine Menge wurde in der Presse über das jüngste Mitglied der Corr-Familie geschrieben - das meiste davon ist schlicht unwahr. Aber das kratzt die überraschend belastbare Andrea überhaupt nicht. Sie erzählt dem STELLA-Magazin wie sie ihre Liebe zur Musik erst verloren und dann wieder gefunden hat und über das Leben im allgemeinen.
Andrea war eigentlich immer schon ein Widerspruch in sich. Sie war die Leadsängerin von The Corrs. Die vier Geschwister mit den wunderschönen Liedern, die es Ende der 90iger mit ihren Songs in alle Hitparaden schafften und die zu der "Band mit den meistverkauftesten CDs der Welt" gewählt wurde. Später stand sie dann weniger oft im Rampenlicht.
Beim Interview wirkt sie sehr zerbrechlich mit ihren großen dunklen Augen und ihrer wundervollen Stimme. Aber sie scheint auch aufallend und überraschend in den Antworten. Vieles ist passiert seit dem letzten Treffen.
"Das letzte Album "Ten Feet Hight" blieb erfolglos und wurde von der Kritik zerrissen. "Leider hat sich's niemand wirklich angehört, aber man kann ja nicht alles haben" sagt sie. "Ich fühlte es wäre ein gutes Album. Ich war echt glücklich damit und Nellee Hooper auch (Der Produzent hatte zuvor mit Björk, Gwen Stefani und Madonna zusammengearbeitet). "Aber die Plattenfirma wollte nicht daran glauben. Sie wünschten sich mehr eine Andrea-wird-zur-Karen-Carpenter im Gegensatz zu der Platte die ich ihnen lieferte und die mehr Ecken und Kanten hatte."
"Diese CD kam zu einer Zeit heraus, als James Blunt mit seiner Musik überall gegenwärtig war" spricht sie emotionslos mit einem Schulterzucken. Im Gegensatz zu James Blunt fühlte sich Ten Feet High aber sehr rau und widerspenstig an.
"Danach fühlte ich mich desillusoniert. Ich wollte nicht einmal mehr unter der Dusche singen. Ich dachte, ich werde mich sicher nicht darum kümmern, meinen Enthusiasmus zurück zu bekommen und wenn es nicht sein soll, dann soll es halt nicht sein! Ich werde mein Leben weiterleben." Ab diesem Zeitpunkt tat sie andere Dinge, wie z.B. französisch lernen, weil ihr die Sprache gefiel.
Später hat Andrea sich selbst als Theaterschauspielerin neu gefunden und spielte eine umjubelte Jane Eyre im Gate in Dublin letztes Jahr und gab auch noch einen kurzen vielbeachteten Auftritt im, mit dem 'Olivier-Award' ausgezeichneten, Dancing At Lughnasa im Old Vic in London ein Jahr zuvor.
Nun hat sie aber doch wieder eine neue CD aufgenommen. Dieses Album nennt sich "Lifelines" und ist eine Sammlung an Coversongs von verschiedenen Bereichen wie etwa John Lennon oder Kirsty MacColl, den es geschah folgendes:
Ein Jahr danach traf sie den Produzenten John Reynold bei den Aufnahmen einer Tribute-CD für die irische Band The Dubliners.
"Er fragte mich, ob wir uns noch danach treffen können und ich sagte zu. Da erzählte er mir dann, dass er meine Stimme liebt und ob wir nicht etwas gemeinsam machen könnten. Es gibt so viele von den alten Songs, die die heutige Generation noch gar nicht kennt, die ich singen könnte."
"Ich entgegnete, dass ich eigentlich nur meine eigenen Lieder singe, aber er sprach weiter und dann dachte ich, eigentlich wäre es ganz toll Songs zu singen, wo nich ständig jemand fragt, wo sind die Hits?". Es war befreiend und ich hatte Spaß daran diese Lieder zu singen."
Z.B. bedarf es einer riesigen Portion Mut Billie Holidays "I'll Be Seeing You" zu covern und es gehört sehr viel Soul dazu, um es so beherzt und emotional wie die Lady selbst zu singen. Corrs Version ist erschreckend nahe am Original dran.
"Den Titel für das Album haben wir von einer Textzeile aus einem Harry Nilsson Song entnommen. Es klingt etwas klischeehaft, aber Songs können Lebenslinien sein."
"Du hörst etwas und dann fühlst du dich nicht so alleine, du fühlst, dass du nicht der Einzige bist, der verzweifelt - so entscheidest du dich, noch einen weiteren Tag zu bleiben." sagt sie mit einem kurzen dunklen Lachen.
Vor ca. 17 Jahren wurde die junge Sängerin Cassandra Steen von Freundeskreis auf dem Song "Wenn der Vorhang fällt" gefeaturet. Seit dem ist auch sehr viel passiert. Sie war Sangespartnerin von deutschen Rappern mit so klingenden Namen wie Bushido, Azad und Kool Savas. Die deutsche Zeitschrift PHIRANA meint gar, sie habe dem deutschen Hip Hop die Seele eingehaucht.
Mit 21 wollte sie dann schon ihr erster Soloalbum herausbringen. Doch dann kam alles anders. Sie lernte den Musiker Moses Pelham kennen und initiierte mit ihm das Projekt GLASHAUS. Pelham hat die wortgewaltigen Texte geschrieben und sie hat sie chartgerecht mit eingängigen Melodien vorgetragen.
Die 1,88 Meter große Künstlerin wollte aber ihr Spektrum noch mehr erweitern und vielfältiger werden. Man einigte sich, dass sie den Alleingang wagt und man vielleicht später wieder an eine mögliche Zusammenarbeit denkt.
Cassandra machte fortan alleine weiter und war auf ihren ersten beiden Alben hauptsächlich mit Balladen mit Botschaft erfolgreich. Sie möchte Menschen in schwierigen Lebensphasen Trost spenden. Der Zeitschrift PHIRANA erzählte sie, sie sieht Musik als Rettungsring, als Refugium, als Quelle der Kraft.
Schon auf ihrem zweiten Album "Darum Leben Wir" kommt es zu einer Zusammenarbeit mit Ich & Ich-Sänger Adel Tawil. Er war derjenige der die Gesangsmelodie zum Erfolgshit Stadt kreiert hat.
Auch auf ihrem neuen, aktuellen Album "Mir So Nah", das 29. April 2011 erschienen ist, hat Cassandra mit Adel Tawil zusammengeabreitet. Schon während ihrer Tour zuvor hatte sie bemerkt, dass sie mehr Uptempo-Stücke braucht. Nicht nur wegen dem Publikum, sondern weil es auch ihr mehr Spaß macht. Bei drei Songs hat Adel eine Richtung vorgegeben, sowohl in textlicher als auch in gesanglicher Hinsicht. Sie hat dann die passenden Beats ausgesucht.
Bei dem Song Camouflage hat sie dann gar mit dem Produzententeam Krauts kooperiert. Die sind ja hauptsächlich für ihre Abreiten mit dem Berliner Musiker Peter Fox bekannt geworden. Ein sehr interessantes Werk.
Auf die Frage der Zeitschrift PHIRANA, ob der Albumtitel Mir So Nah ein vorläufiges Ankommen bei ihrem Selbstfindungsprozess bedeutet, antwortet sie prompt:
Ich bin noch nicht sicher, ob ich schon ganz bei mir angekommen bin. Ich hoffe nicht, weil allein die Reise bis hierhin schon sehr interessant war. Aber ich bin sehr viel weiter als zu Beginn meiner Karriere.
Ich habe jüngst im Internet nach CD-Kritiken von Nadine Beilers aktuellem Album "I've Got A Voice" gegoogelt und leider erschreckend wenig sinnvolles dazu gefunden. Vielen, wie z. B. dem Radiosender Antenne Wien, ist dieses Werk nur einige belanglose Zeilen wert. Einzig und allein der KURIER hat sich die CD scheinbar wirklich angehört. Das Ergebnis fällt mir dort aber leider mehr negativ als positiv aus. Aber beginnen wir doch einmal von Anfang an:
Nadine Beiler ist ja (für mich) die moralische Siegerin vom Songcontest 2011 in D'dorf, auch wenn sie offiziell mit dem wunderschönen Song "The Secret Is Love" nur den 18. Platz erreicht hat. Einzig und allein Deutschland hat dieses große Talent erkannt und ihr 12 Punkte gegeben. Wie mir von Freunden aus Deutschland bestätigt wurde, hätte die sympathische Tirolerin diese 12 Punkte auch dann bekommen, wenn Deutschland hätte für Lena stimmen können. Lena ist dort gar nicht mehr so angesagt. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Nun hat ja Nadine kurz vor dem Songcontest eben das oben erwähnte Album "I've Got A Voice" veröffentlicht und mich hat interessiert, was die musikalische Fachwelt davon so hält. Leider habe ich dazu eben nur die Kritik vom KURIER gefunden, die trotz vergebener 4 von 5 Sternen eigentlich eher negativ ausfällt. Nadine würde da wie Britney Spears vor vier Jahren klingen und die Dance-R&B Melodien klingen, als wären sie frisch vom amerikanischen Hitproduzenten Timbaland eingekauft. Nadine Beiler klingt hier leider nicht wie Nadine Beiler.
Nun hat mich das aber auch sehr neugierig gemacht und ich habe mir das Album selbst gekauft … Ich muss sagen es gefällt mir sehr gut. Klar, viele Melodien klingen wirklich so, als wären sie frisch im Studio von zurzeit angesagten Hitproduzenten erstellt worden, aber das ist das, was im Radio gefällt. Ich denke, das ist auch die Musik, die Nadine selbst gerne hört. Und zugegeben … vor einer Beyonce, einer Katy Perry oder einer Christina Aguilera braucht sich Nadine wirklich nicht zu verstecken. Aber beginnen wir von Anfang an:
I Won't Stand In The Waiting-Line ist ein grandioser Opener. Christina Aguilera lässt schön grüßen. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Song live ein Kracher ist und dem Publikum einheizt. Interessant auch die Streicher im zweiten Drittel und der Gag mit dem zerbrechenden Glas wenn Nadine plötzlich permanent ganz hoch singt.
Against All Rules erinnert mich sehr an eine Rocknummer von Pink. Gefällt mir persönlich auch sehr gut. Diese Nummer kommt live ebenfalls sicherlich gut rüber.
Nummer drei ist dann der Songcontest Titel The Secret Is Love. Dieses Lied wurde in meinem Blog an anderer Stelle ja schon ausführlich besprochen. Kurz: Hier kommen alle Facetten von Nadines grandioser Stimme zur Geltung.
Never Ever scheint eben von der Melodie her wie eben vom Hitproduzent gesampelt. Der Text gefällt mir sehr gut, zum Teil dürfte er von Nadine selbst stammen. Es geht um den Rückhalt in der Familie, wenn es einem einmal schlecht. Vielleicht ein bisschen autobiografisch??? Wer weiß, wer weiß!
You're Always Black And White scheint mir von der Melodie her wie der Vorgänger Never Ever. Nicht ganz mein Fall, aber wie schon oben gesagt, im Hitradio laufen solche Songs tagtäglich rauf und runter.
Mr. Right Now fällt dann in die gleiche Schiene. Der wiederkehrende Paukenschlag fällt mir hier sehr positiv auf.
I've Got A Voice der Titeltrack scheint Nadine auf den Leib geschrieben. Hier kommt Nadines Stimme erstmals nach The Secret Is Love wieder in allen Facetten zur Geltung. Was braucht es um erfolgreich zu sein?
I've Got A Voice,
I've Got The Choice,
I've Got My Big Brown Eyes and The Soul You Need Inside ... Sehr schön!
Can I Rely On You ist wieder ein Song in der Machart von You're Always Black And White und Mr. Right Now.
Ebenfalls der nächste Song Keep Up With Me mit seinem stampfenden Beat. Lustig: anfangs habe ich da immer Kepab With Me verstanden :-)
You Are The Sun ist für mich ein weiteres Highlight auf dem Album. Eine wunderschöne Soulnummer, die zum Teil noch vom leider viel zu früh verstorbenen österreichischen Musiker Hansi Lang stammt. Nadines Verneigung vor diesem großen Sänger.
I Wanna Thank You ist dann wieder eine etwas relaxte Nummer, wo mir der Background-Chor positiv auffällt. Die Botschaft dahinter: Dankeschön für deine Hilfe, deinen Support und dein Feedback.
Night Owls ist ein echt witziger Song. Ich weiß nicht, aber ich glaube, das ist mein Lieblingstitel auf dem ganzen Album. Ich denke, dieser Song darf auf keiner Halloweenparty fehlen.
Girl Or Boy gibt dann nochmals wirklich Vollgas. Ein Power-Titel für den Radioeinsatz beim Hitradio bestens geeignet.
Turn Around geht dann wieder mehr in die Richtung Disco und Tanz. Eine Nummer in der Machart von Keep Up With Me. Erinnert sehr an den älteren Song "You Spin Me Right Round".
Zum Schluss gibt es dann nochmals The Secret Is Love in einem Dance-Remix, auf das ich nicht näher eingehen möchte. Ich finde der Song ist in seiner Originalversion perfekt und bedarf keiner Tanzversion.
Alles in allem ein gelungenes Album, das den Vergleich mit internationalen Werken nicht scheuen braucht. Am Sonntag den 26. Juni 2011 ist Nadine Beiler ja um ca. 19:30 Uhr auf dem Wiener Donauinselfest live zu bewundern. Man darf also gespannt sein, wie die Songs aufs Publikum wirken.
Die holländische Entertainern Caro Emerald stand dem Gratismagazin von MacDonalds kürzlich Rede und Antwort. Auszugsweise möchte ich hier dieses sehr interessante Interview wiedergeben.
Angefangen hat alles mit einem Anruf. Den beiden niederländischen Produzenten David Schreurs und Jan van Vierungen war eine Demosängerin für einen Pop-Act in Japan ausgefallen. Der Songwriter Vince Degiorgio hat den Song Back It Up extra für diesen Zweck geschrieben. Also riefen sie in ihrer Notlage die ihnen bekannte Sängerin Caro Emerald an. Emerald gefiel dieser Song dann auch so gut, dass sie beschloss ihn ins eigene Liveprogramm einzubauen. Ein Jahr später spielt sie genau dieses Lied dann bei einem Auftritt bei einem lokalen TV-Sender in Amsterdam und löste damit große Neugier und reges Interesse bei den Zusehern aus. In unzähligen Anrufen und E-Mails fragten die Leute, ob es noch mehr von der fabelhaften Sängerin und ihrem 50-Jahre-Sound gäbe.
Also stand einem kompletten Album in diesem Stil von Back It Up nichts mehr im Wege. Die 12 Titeln darauf orientieren sich sehr an dem Sound der 40er und 50er Jahre. Als Inspirationsquelle dienten außerdem die guten alten Filme der 1950er Jahre wie etwa 'Über den Dächern von Nizza' und 'Der stille Amerikaner'. Während Caro und ihre beiden Produzenten David und Vince die Songs im Studio schrieben, ließen sie Ausschnitte aus vielen Klassikern über YOUTUBE laufen. Außerdem, erzählt Caro Emerald, habe sie versucht sehr viele Klischees aus dieser Zeit in ihre Musik zu verpacken Es geht um die klassischen Themen wie Liebe, Loyalität, Sehnsucht und so weiter … Der Rest ist Geschichte. 22 Wochen stand Deleted Scenes From The Cutting Room Floor ununterbrochen an der Spitze der holländischen Charts und stellte den Rekord von Michael Jacksons 1983 erschienen Album Thriller ein. Der Impuls, diese Idee in die Tat umzusetzen, war also der richtige.
Der Erfolg ist einfach erklärt. Caro Emerald selbst beschreibt ihren Sound als Mix aus sehr viel Glamour und dem 50er-Jahre-Flair gepaart mit ein paar coolen Old School-, aber auch modernen Elementen, die ihre Songs im heute landen lassen und sie dann doch wiederum deutlich von der guten alten Zeit abheben. Um sich eben von anderen Musikern in diesem Stil abzuheben, habe sie kurzerhand den Drummer durch einen DJ (siehe das Video oben) ausgetauscht. Das gibt Caro und ihrer Combo schon einmal einen unverkennbaren Touch und natürlich auch Sound. Ihre 'Big Band' besteht aus sieben Männern, die sie als starke Frau, sagt sie mit Augenzwinkern, anführt und zeigt, wo es langgeht.
Für die Produktion der CD hatte die Sängerin gemeinsam mit ihren Produzenten das kleine Label Grandmono ins Leben gerufen, dass vorerst aber international kaum Beachtung fand. Mittels Internet und Social Networks wie etwa Facebook konnte Caro ihre Musik nun auch im Rest von Europa publik machen. Die aktuelle Single A Night Ilke This schaffte es ja immerhin auch bei uns in Österreich auf Platz 1 der Charts. Dieser Tage erscheint das Album Deleted Scenes From The Cutting Room Floor nun nochmals in einer limitierten Deluxe-Edition. Neben drei Remisen ihrer Songs gibt es auch noch eine DVD mit Videos und Auftritten.
Auf die Frage nach einem möglichen Wunsch-Duettpartner nennt Caro Emerald dann noch den Sänger und Trompeter Louis Amstrong, aber das ist ja leider nicht mehr möglich.